Ausgelesen – Jack London#

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Jack London

Leben und Werk eines Rebellen
Biografie
von Rolf Recknagel
Verlag Neues Leben Berlin
1975 3. Auflage

Als Jugendlicher habe ich seine Bücher mit Begeisterung gelesen. Aktuell noch im eigenen Bestand:

  • John Barleycorn oder der Alkohol

  • Die Perlen des alten Parlay

  • Martin Eden

Das er als Tramp in Amerika unterwegs war und sich als Goldsucher versucht hatte, wußte ich noch. Alle anderen Lebensgeschichten waren für mich eher neu, weil ich die Biografie bis eben noch nicht gelesen hatte.

Was mir aufgefallen ist:

Aus ärmlichen Verhältnissen, durch Vielschreiberei in eine auskömmliche Position gebracht, aber immer knapp bei Kasse.

Er sympathisierte mit den Sozialisten, die sich im damaligen Amerika organisierten, war selbst Mitglied, später aber enttäuscht und ist dann auch offiziell wieder ausgetreten.

Verschiedene Autoren hat er gelesen und haben ihn wahrscheinlich auch beeinflußt (Babeuf, Saint-Simon, Fourier und Proudhon, Bakunin, Marx und hier besonders das »Manifest«. Ein Buch wird hervorgehoben: Edward Bellamy »Lokking Backward: 2000-1887« Zu dieser Zeit gab es wohl viele Versuche utopisch-sozialistische Ideen umzusetzen, als urchristliche, sektenartige Kolonien, kooperative Experimente oder als Musterkolonie im Sinne eines »Miniaturkommunismus«. Genannt werden das »Rose Valley« und die »Helicon Home Colony«.

Das Scheitern dieser Projekte hindert ihn später nicht daran, seinen Traum von einem gemeinschaftlich bewirtschafteten Land, der »Beauty Ranch« umzusetzen und viel Geld in das Projekt zu stecken.

Vielleicht angeregt von Edward Bellamy wagte er auf einer Rede vor tausenden Zuhörern eine Prognose für die sozialistische Bewegung und die Zukunft:

<zitat>

Jack London hatte an diesem erfolgreichen Abend vor den New-Yorker Arbeitern wiederum von den sieben Millionen Sozialisten gesprochen, die in allen Ländern der Welt mit aller Kraft für die Eroberung der Wohlfahrtsquellen der Erde und die völlige Überwindung der bestehenden Gesellschaft kämpften. (…) Sieben Millionen Menschen der Arbeiterklasse gelobten, daß sie sich mit den übrigen Arbeitern vereinigen werden, um die Herrschaft des Kapitals zu brechen. Als Zeitpunkt für den Zusammenbruch des kapitalistischen Systems in der Welt nannte Jack London das Jahr 2000. Die Zuhörermenge antwortete mit rasendem Beifall.

</zitat>

So ist das mit den Prognosen…

Gewundert habe ich mich auch über das Arbeitspensum von 1000 Worten pro Tag (von Hemingway hatte ich mal die Zahl 500/Tag gelesen).

Wie konnte er diese Kraft entwickeln? Oft spielte Alkohol, Opium und Haschisch eine wesentliche Rolle, die ihm schlußendlich auch den Tod brachten (22.11.1916).

Ein Foto in dem Band erregte meine Aufmerksamkeit, ein Schrank mit Karteikästen, der mir größer erscheint, als der von Luhmann? Ein Vergleich von Umfang und Systematik wäre sicher interessant.

Nun also nochmal die drei oben genannten Bücher lesen und dann ab in die für den Büchertausch umfunktionierte Telefonzelle …