Mückenatlaß – 2024#
Nun schon zum dritten Mal, mein Beitrag für die Wissenschaft [1] . In diesem Jahr waren drei Mücken am Küchenfenster erschienen. Ab in den Kühlschrank und später in eine kleine Schachtel mit der Post auf den Weg nach Müncheberg. Das mit den Rauchschwaden über’m Haus ist schon ein wenig her, aber es war ein sehr eindrucksvolles Phänomen.
Ostern lag dazwischen, nun aber die Antwort der Wissenschaftler:
Sehr geehrter Herr Koppatz
wir freuen uns sehr, dass Sie sich wieder an unserem Projekt
Mückenatlas beteiligen und bedanken uns für die Zusendung von einem
Stechmücken-Weibchen der Art Culiseta annulata (Ringelschnake) mit
Fangdatum 25.03.2024.
Es handelt sich hierbei um eine der am häufigsten in Deutschland
vorkommenden Stechmücken-Arten, die besonders durch ihre Größe und die
geringelten Beinchen auffällt.
Die Entwicklungsstadien (Eier, Larven und Puppen) sind in allen
natürlichen und künstlichen Wasseransammlungen, besonders häufig in
Regentonnen, zu finden. Ihre Anpassung sorgt dafür, dass sie überall
zahlreich vorkommen. Um den lästigen Mückenarten die Bruthabitate zu
entziehen, empfiehlt es sich daher, Regentonnen und ähnliche Gefäße
abzudecken (idealerweise abzudichten), um Mückenweibchen an der
Eiablage auf dem Wasser zu hindern, oder mindestens einmal in der
Woche die Wassergefäße zu leeren, da die Larvalentwicklung von
Stechmücken in unserem Klima auch bei hochsommerlichen Temperaturen
mindestens 10-14 Tage dauert. Mit der regelmäßigen Leerung der
Wassergefäße entfernt und tötet man alle Larven und reduziert damit
die Populationsdichte und ggf. den Zuflug von Stechmücken in
Wohnräume.
Des Weiteren enthielt Ihre Zusendung zwei Zuckmücken, welche nicht zu
den Stechmücken zählen.
Die Mundwerkzeuge der Zuckmücken (Chironomidae) sind zum Stechen und
Blutsaugen nicht geeignet, bei vielen Arten sind sie auch gänzlich
rückgebildet. Die meisten Arten ernähren sich von Nektar und
Honigtau. Ihre Lebensdauer beträgt höchstens einige Tage. Ihren Namen
verdanken die Zuckmücken der Eigenschaft, dass sie auch in Ruhe immer
zuckende Bewegungen der frei nach vorn gerichteten Vorderbeine
durchführen. Die meisten Zuckmücken bilden große Schwärme zur
Partnerfindung, sogenannte Tanzschwärme, die bei Massenvorkommen an
Rauchschwaden erinnern können.
Egal ob „einheimisch“ oder „eingewandert“, häufig oder weniger häufig
vorkommend, für uns ist jeder Stechmücken-Nachweis wertvoll und
wichtig! Deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie unsere Forschung auch
weiterhin unterstützen und vielleicht Verwandte und Freunde
motivieren, dies auch zu tun.