Ausgelesen: Scholochow#
Es ist geschafft! »Neuland unterm Pflug« von Michail Scholochow. Ein Erbstück von meinem Vater. Der Inhalt ist klar, die Kollektivierung der Landwirtschaft in den 30 Jahren des letzten Jahrtausend in der Sowjetunion. Was für derbe Umgangsformen zwischen den Menschen im Allgemeinen, bzw. der Ton zwischen Mann und Frau im Besonderen! Klar diese Verhältnisse wirkten aus der Zarenzeit noch nach. Ungeklärt ist, ob Scholochow damals schon von der Hungersnot 1930/1932 gewußt hatte, denn der erste Teil wurde 1932, der zweite Teil 1934 veröffentlicht. Das die Menschen manchmal kaum was zum Essen hatten, klingt im Roman zumindest an. Ihn zu lesen, war eine mühselige Angelegenheit! Ich hatte den Eindruck, nur Protokolle von Versammlungen zu lesen, die aneinandergereiht mit Versatzstücken publiziert wurden.
Um das Buch nicht doch noch vorzeitig aus der Hand zu legen, habe ich eine Textanalyse durchgeführt. Zum Ergebnis werde ich gesondert und zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Einige Formulierungen sind mir aufgefallen, vor allem der letzte Satz. Er hat eine besondere Poesie.
Was für ein eigensinniges Ding! Überlegte Dawydow. An sich ist sie ein feiner Kerl, aber verwöhnt und eigensinnig. Gibt’s überhaupt Mädchen, die nicht verwöhnt sind?
und
Dawydow stimmte unlustig zu.
und
Langsam löschte der Schlaf das Bewußtsein. Andrej schlief ein, und wie ein Tautropfen vom Blatt glitt von seinen Lippen ein leises Lächeln.